MINT7-Start: Krabbel-Tiere live

Voller Neugierde sah sich die MINT7-Gruppe, die sich aus Vertretern aller fünf siebten Klassen zusammensetzte, um. „Tiere live“, was sollten sie sich unter diesem Titel des ersten MINT7-Moduls bloß vorstellen? Die Antwort kam in Form eines leisen „Zirpens“ aus einer verdeckten Schachtel – die Mittelmeer-Feldgrillen gaben sich so ein Stelldichein. Die bewegungs- und mitunter auch hüpffreudigen Insekten aus ihrem Terrarium in das durchsichtige Untersuchungsglas zu überführen, stellte die unerschrockenen Forscher vor keine großen Schwierigkeiten. So konnte gleich – mit einer Stereolupe „bewaffnet“ – der Bau und das Aussehen der Grille im Vergleich mit einer Steppengrille untersucht werden. Das Krabbeln der Insekten mit den großen Hinterbeinen konnte mit „Geräusch-Verstärker-Boxen“ hörbar gemacht werden. Wer genau hinsah, erkannte: Das Zirpen erzeugen ausschließlich die männlichen Grillen – und das allein mit ihren Flügeln!

 

Nun war es an der Zeit für das nächste lebendige Untersuchungsobjekt, und dieses sorgte für einige kleine Aufschreie bei den Schülern: Beim Anblick von „Blaptica dubia“, der fast 5 cm großen argentinischen Schabe, kann einem auf den ersten Blick schon etwas mulmig werden. Doch die ersten Berührungsängste waren schnell vergessen und mit einem originellen Versuch räumten die Siebtklässler endlich mit einem verbreiteten Vorurteil auf: Entgegen der Assoziation der Tiere mit Abfällen und Schmutz sind diese ganz im Gegenteil sehr reinlich. Bestäubt mit etwas Talkumpuder zeigen diese nämlich ein ausgeprägtes Putzverhalten. „Die schleckt ihre Fühler sauber!“, rief eine Schülerin erstaunt auf, als sie beobachtete, wie eine der Kakerlaken emsig ihre Taster säuberte.

Schließlich standen noch kleine Mehlwürmer auf dem Programm. Aber gehören sie wirklich zu den Würmern? Bei genauerem Hinsehen konnten die MINT7-Schüler kleine Beinchen erkennen, genau sechs an der Zahl – ein deutlicher Hinweis dafür, dass die Mehlwürmer zu den Insekten zählen, was sich spätestens in ihrer ausgewachsenen Form zeigt: Dann entwickeln sie sich zu Mehlkäfern! Mit einem raffinierten Experiment untersuchten die jungen Forscher, bei welcher Temperatur die Mehlwürmer sich wohl fühlen. Dazu verteilten sie circa fünfzehn der kleinen Insektenlarven auf einer Aluminiumplatte, die auf einer Seite warm und auf der anderen kalt gehalten wurde. Nach kurzer Wartezeit krabbelten die Tiere in ihren „Vorzugsbereich“, die lauwarme Mitte der Platte.

Nach diesem interessanten Nachmittag lobte der Modulleiter Herr Hamberger die MINT7-Schüler ausdrücklich für ihre exakte Arbeitsweise, ihr großes Interesse und vor allem dafür, dass sie sich ohne Ekel auf diese faszinierenden Lebewesen eingelassen und sie erforscht hatten!

Spannend geht es im Advent weiter, wenn das nächste MINT7-Modul mit „Chemischen Weihnachten“ lockt…

Dr. M. Hamberger

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