Ein bunter Strauß voller Töne - Unser Sommerkonzert

Zahlreiche Schüler:innen des Karolinen-Gymnasiums haben die gerade in kultureller Hinsicht entbehrungsreichen zwei Corona-Jahre im positiven Sinne genutzt und bei der Neuauflage des Sommerkonzertsam Donnerstag, den 30. Juni, musikalische Glanzleistungen vollbracht. Dabei wurde ein Bogen über viele Jahrhunderte, viele zehntausend Kilometer und alle nur denkbaren Musikstile gespannt. 

Zu Beginn zeigte der Unterstufenchor unter der Leitung von Simon Steinkühler ein abwechslungsreiches Programm. Zusammen mit dem Volksmusikensemble eröffnete der Chor das Konzert mit einem traditionell südslawischen Tanz, dem Kolo, an den sich weitere Stücke anschlossen. Ruhigere Töne schlug das Streicherensemble um Rainer Heilmann-Mirow mit Marlena Schnier, Emilia Dolić und Julia Obermüller (alle Q11) an, das auf sehr subtile Weise zwei Sätze aus dem C-Dur-Konzert für Blockflöte des venezianischen Barockmeisters Antonio Vivaldi begleitete. Darüber setzte in virtuoser Manier Laura Paas (8a) mit ihrer Blockflöte rasend schnelle Sechzehntel-Girlanden. Wie abwechslungsreich die Epoche „Barock“ sein kann, bewies der  Solobeitrag von Anna Paulus (10c). Auf der Harfe interpretierte sie mit feinsten dynamischen Abstufungen den ersten Satz von Händels Concerto in B-Dur. 

Auch der Wettergott schien das Konzert in vollen Zügen zu genießen und hielt sich an diesem Abend dramaturgisch sehr eng an den Spannungsbogen der ersten Konzerthälfte. Es braute sich passend zum Blechbläserensemble um Gerrit Arntz ein Gewitter zusammen, welches bei dem Klassiker „Highway to Hell“ düstere meteorologische Vorahnungen aufkommen ließ. Passend zum spektakulären Auftritt des Beatboxing-Künstlers Anton Weigel (Q11) ergoss sich peitschender Platzregen mit Blitz und Donner, wobei man manchmal den Eindruck hatte, es handle sich um einen Teil dieser faszinierenden Darbietung. 

Nach der Konzertpause entführte das Schulorchester das Publikum nach Lateinamerika zu einerornithologischen Expedition. Die Schüler:innen inszenierten mit großer Leidenschaft unter demtemperamentvollen Dirigat Rainer Heilmann-Mirows abwechslungsreiche Kompositionen von David Stone namens „Die Amsel“, „Die Nachtigall“ und „Der Spatz“. Anschließend debütierte Christoph Leonbacher mit dem Chor der Jahrgangsstufen 8-12. Dieser bot mit Edith Kaltenbrunner am Klavier kunstvoll mehrstimmig arrangierte Songs dar und entführte seine Zuhörer mit „Si ya hamba“ bis nach Südafrika. 

Den fulminanten Schlusspunkt setzte die Schulband unter der Leitung von Gerrit Arntz. Zwar hatte sich das Gewitter bereits ausgetobt, aber hauseigene elektronische Verstärker schufen einen wahrhaft „elektrisierenden“ Abschluss dieses Abends. Die Karo-Band, bestehend aus mehreren E-Gitarren, Schlagzeug, Keyboard, Trompeten, Posaunen, Klarinetten und einem Saxophon ließ es mit der Unterstützung des Technikteams an den Mischpulten noch einmal krachen. Einige frühere Mitglieder, die bereits eine Ausbildung oder ein Studium begonnen haben, ließen es sich nicht nehmen, das nachzuholen, was ihnen durch die Corona-Krise verwehrt worden war: Neben Titeln von Jack White und Mark Sheedan  konnte mit zwei Jahren Verspätung eine eigene Version von „Bad Guy“ aus der Feder von Konstantin Schiller und Haris Tanjo (beide Abiturjahrgang 2020) uraufgeführt werden.

Nach dem Konzert war man sich einig:  Hatte Corona das musikalische Leben am Karolinen-Gymnasium doch für Jahre lahmgelegt, konnte man an diesem äußerst abwechslungsreichen und gelungenen Abend einen zukunftsträchtigen Neuanfang erleben!