Von der DNA der Banane zur forensischen Arbeit in Kriminalfällen

Bericht über das Mint-EC Camp „Moderne DNA-Sequenzierung in Forensik und Mikrobiomforschung“

 

Das und noch vieles mehr hatte das MINT-EC Camp „Moderne DNA-Sequenzierung in Forensik und Mikrobiomforschung“, das aufgrund der derzeitigen Situation online vom 8.2.-12.2.2021 stattfand, zu bieten. In drei vorbereitenden Treffen waren bereits die Grundlagen erarbeitet worden. So konnten wir am Montag direkt mit einem praktischen Versuch in das Thema einsteigen, bei dem die DNA einer Banane mithilfe von ganz normalen Haushaltsmitteln wie Salz, Spülmittel und Spiritus sichtbar gemacht wurde.

In den folgenden Tagen führten wir zwei große Experimente durch. Da wir nicht vor Ort in den Räumen des Biozentrums der LMU experimentieren konnten, wurde die Laborarbeit hervorragend durch mehrere Touren mit einer fahrbaren Kamera übertragen.

Dabei beantworteten wir gemeinsam mit dem Leiter Dr. Andreas Brachmann die Frage: „Kann man anhand des Genoms einer Person deren Augenfarbe vorhersagen“, die auch in der Kriminalistik in Zukunft eine große Rolle spielen könnte. Wir prüften auch, ob man anhand einer Sequenzierungsanalyse von Bakterien aus Proben von Blumenerde sowie von anderen Materialien, z.B. einem Spülschwamm, feststellen kann, wo diese Proben entnommen wurden.

Dazu schickte jeder Teilnehmer eine DNA-Probe von sich selbst sowie eine Probe aus einer Blumenerde und von einem beliebigen Ort ein, die dann im Labor bearbeitet und im Camp gemeinsam ausgewertet wurden.

Die Antwort auf die Fragestellung ist -wie so oft in der Wissenschaft- ein klares Jein. Es war durchaus möglich, Rückschlüsse auf den Ort der Probennahme anhand der Bakterien zu ziehen, eine eindeutige Aussage wird allerdings schon schwerer. Da es Bakterien gibt, die für ein bestimmtes Milieu typisch sind, ließ sich beurteilen, wenn die Proben aus Wasser genommen wurden oder z. B. von Tieren. Eine eindeutige Zuordnung wurde allerdings schwieriger. Auch die vermutete Augenfarbe konnte einigen der von uns eingesandten Bilder unserer Augen zugeordnet werden, aber nicht allen.

Nach Durchführung der Experimente machten wir uns dann daran, die Ergebnisse in einer Präsentation festzuhalten, die am Freitag auch einigen Schülern und Lehrern u.a. des Karolinen-Gymnasiums vorgestellt wurden.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich in diesem MINT-EC Camp nahezu allumfassend ein hochaktuelles Thema kennenlernen durfte, das Arbeiten mit wissenschaftlichen Texten üben konnte und auch auf jede noch so spezifische Frage eine ausführliche Antwort bekommen habe.

Insofern kann ich die Teilnahme an einem MINT-EC Camp auf jeden Fall weiterempfehlen. Für Leute, die an einem Thema über den Schulstoff hinaus interessiert sind, ist das definitiv eine hervorragende Möglichkeit. Vorkenntnisse sind dafür meist nicht notwendig, lediglich eine große Motivation, etwas Neues zu lernen.

Florian Quander (Q11)