Chemische Weihnachten

 

Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit öffnen sich die Türen der Chemie-Unterrichtsräume für die zwanzig MINT7-Teilnehmer zum Modul „Chemische Weihnachten“.

Erstaunlich ging es los, als die jungen Naturwissenschaftler weihnachtlich verzierte Styroporfiguren in Aceton regelrecht „auflösten“. Dann wurde es brenzlig: Genau justierte Salven fein verteilter Bärlappsporen sorgten für kleine Explosionen in Begleitung einer eindrucksvollen Stichflamme, als sie auf die entzündeten Gasbrenner trafen. Auch dank der zusätzlichen Experimentierstunden als „MINT-Klassen“ in den Jahrgangsstufen 5 und 6 beherrschen die Schülerinnen und Schüler der MINT7-Gruppe dieses wichtige Arbeitsgerät eines Chemikers schon sehr gekonnt.

Zu guter Letzt gingen die acht Mädchen und zwölf Jungen einer uralten alchemistischen Frage nach: Kann man Gold aus einem anderen Metall herstellen? Zumindest kann man es versuchen. Dazu erhitzten die MINT7-Schüler eine mit einer „Silberschicht“ überzogene 1-, 2- oder 5-Cent-Münze gleichmäßig in der heißen Brennerflamme. Nach kurzer Zeit geschah Verblüffendes: Die Münze war plötzlich goldfarben! Auf die berechtigte Frage hin, ob das „wirklich Gold“ sei, musste Herr Dr. Hamberger allerdings einräumen, dass es sich zunächst bloß um einen silberfarbenen Zinküberzug handelte. Zusammen mit dem Kupfer, mit dem die Münzen ummantelt sind, bildete sich beim Erwärmen die goldfarbene Legierung Messing. Die so hergestellten „Goldtaler“ durften mit nach Hause genommen werden – vielleicht findet sich ja die eine oder andere Münze unter dem Weihnachtsbaum wieder.

Auch wenn sich die „chemischen Türen“ gänzlich erst in der 8. (naturwissenschaftlich-technologische Ausbildungsrichtung) bzw. in der 9. (sprachlicher oder sozialwissenschaftlicher „Zweig“) Jahrgangsstufe für das stundenplanmäßige Fach Chemie öffnen werden, lobte Herr Dr. Hamberger alle MINT7-Teilnehmer dafür, dass sie alle Experimente mit großem Geschick und Verantwortungsbewusstsein durchgeführt haben. Die dabei gezeigte Begeisterung und die Neugierde der Schüler beeindruckten den Chemielehrer.

Dr. M. Hamberger