Schmale Pfade, steile Anstiege – geologische Wanderung in Neubeuern

Fossilien im Inntal – der Titel des 1. KAROPLUS-Moduls klang für die meisten von uns auf den ersten Blick nicht allzu spannend, doch wir sollten eines Besseren belehrt werden! Zudem war die Stimmung gut, als wir uns am 4. Oktober in Begleitung von Frau Persigehl mit dem Bus nach Neubeuern aufmachten. Endlich wieder ein Präsenzmodul!

In Neubeuern angekommen, begrüßte uns Prof. Dr. Michael Zech, der eine Professur für Physische Geologie an der Technischen Universität Dresden innehat. Nach einer kurzen Einführung wanderten wir dann alle gemeinsam los. Zunächst ging es auf den Schlossberg, von dessen Terrasse aus man die umliegende Landschaft überblicken kann. Uns wurde dort erklärt, dass wir im Laufe des Exkursionsnachmittags nur über Ereignisse seit der Auffaltung der Alpen reden würden, also nur über die letzten 20 Millionen Jahre der Erdgeschichte - einen vergleichsweise recht kleinen Zeitraum.

So erhielten wir Informationen zur Bedeutung der Gletscherschmelze gegen Ende der letzten Eiszeit, durch welche die heutige Form des Inntals maßgeblich geprägt wurde und Herr Zech kam auf das Thema des Moduls, die Fossilien zu sprechen. Er fragte uns zum Beispiel, wie Haizähne auf den Wendelstein gelangt sind und gemeinsam konnten wir uns die Lösung erarbeiten: Früher war hier ein Meer gewesen, das sich über das halbe heutige Europa erstreckte.

Trotz des einsetzenden Regens („Echte Geologen sind hart im Nehmen“) wanderten wir im Folgenden zur ungefähr 20 Minuten entfernt liegenden Wolfsschlucht. Es regten sich ein paar Beschwerden, aber der Regen wurde schnell zum Niesel, also erreichten alle relativ trocken das Ziel und lauschten dort den Erklärungen zu verschiedenen Gesteinsarten. Da Frau Persigehl „zufällig“ Salzsäure im Gepäck hatte, konnten wir zudem einen Nachweis für den Kalk in den Gesteinen der Wolfsschlucht durchführen. An der nächsten Station am Mühlsteinbruch war die Exkursion bedauerlicherweise schon zu Ende und Herr Zech verabschiedete uns in der Hoffnung, den ein oder anderen beim Studium der Physischen Geologie wiederzusehen. Und wer weiß? Unser Interesse ist nach diesem spannenden Nachmittag auf jeden Fall geweckt!

 

Laura Paas und Thomas Schletter