Reptilien hautnah

Reptilien – beim Gedanken daran verspüren die meisten Menschen erst einmal Abneigung oder sogar Ekel. Für uns Siebt- und Achtklässler hat sich allerdings spätestens seit dem Besuch von Manfred Werdan, seines Zeichens Sachverständiger für Reptilien und Amphibien, eine gute Portion Faszination dazugesellt.

Nach einer kurzen Einführung zu den Unterschieden zwischen Reptilien und Amphibien kam auch schon ein Vertreter der letzteren Klasse ins Spiel: Der Axolotl, ein Lurch, der zeit seines Lebens eine Larve bleibt. Sobald alle das Tier von Nahem begutachtet hatten, widmete sich Herr Werdan der Tierart, die die Doppelstunde dominieren sollte: der Schlange. Begleitet von unseren staunenden Blicken zog der Reptilienexperte eine Ringelnatter namens Annette (übrigens: das ist der Name aller seiner Tiere, egal ob männlich oder weiblich) aus einem Stoffbeutel. Auf unsere entsetzte Frage, ob ein solcher Transport für das Tier nicht unangenehm sei, antwortete er gelassen, das Gegenteil sei der Fall, denn Schlangen würden es mögen, ihre Ruhe zu haben. Außerdem sei die Verletzungsgefahr durch die weiche Tasche minimiert, deshalb transportiere er ungiftige Schlangen immer so. Wie er giftige Schlangen von A nach B bringt, sahen wir gleich darauf an der Hornviper, Europas giftigster Schlange, die in einem Terrarium mitgebracht wurde. Da ihr Toxin einen erwachsenen Menschen umbringen kann, war ein Aufatmen zu hören, als Herr Werdan erklärte, dass sie in Deutschland nicht heimisch sei.

Bei Weitem nicht so gefährlich, dafür umso eindrucksvoller aussehend waren die nächsten beiden Schlangen: ein junger Königspython, der ausgewachsen bis zu zwei Meter lang werden kann, und eine schwarz-weiß-orange gestreifte Bergkönigsnatter. „Boah, die sieht ja giftig aus“, raunte ein Mitschüler. Damit hatte er unwissentlich ins Schwarze getroffen, denn diese Schlangenart ist, obwohl harmlos, in grellen Farben gefärbt, um Feinde auf Abstand zu halten und ihnen zu signalisieren: „Ich bin gefährlich“.

Außerdem durften wir noch sehr junge, gerade einmal 7 Zentimeter große Schildkröten, einige junge Bartagame sowie ein farbenprächtiges Pantherchamäleon bestaunen. Herr Werdan nahm sich Zeit und beantwortete alle unsere Fragen ausführlich und genau.

Nun kam das eigentliche Highlight: Wir durften fast alle Tiere auch einmal selbst auf die Hand nehmen und uns dabei fotografieren lassen. Alle anfänglichen Berührungsängste waren schnell verflogen, und so rückten ganze Schulklassen den Tieren ziemlich dicht auf den nicht vorhandenen Pelz.

 

Von Jelena Sieber und Laura Paas, beide 8a_N

Impressionen