Chemie nach der Schule – vielfältige Möglichkeiten als Chemiker

 

Im Rahmen des Chemie-Unterrichts in der Oberstufe besuchte der Chemiker Herr Dr. Persigehl in der zweiten Unterrichtsstunde nach den Osterferien Schülerinnen und Schüler der Q11-Chemiekurse von Herrn Dr. Hamberger und Frau Persigehl.

Aktuell stellt nach der Kunststoffchemie das Thema Fette und Tenside den Schwerpunkt im Chemie-Unterricht dar. In seiner Doktorarbeit beschäftigte sich der ehemalige Rosenheimer Schüler Peter Persigehl inhaltlich mit amphiphilen Polyoxazolinen und konnte mit seinem Vortrag die beiden Themen des Lehrplans praktisch verbinden.

Nach einer kurzen Vorstellung referierte Herr Persigehl über seinen Werdegang nach dem Abitur, der ihn nach seinem Chemie-Studium und seiner Promotion an der TU München nach Nordrhein-Westfalen zur Firma Bayer führte. Dort war Herr Persigehl zunächst als Laborleiter, Forscher und Entwickler im Bereich der technischen Thermoplaste tätig, nach der Abspaltung des Kunststoffbereichs von Bayer arbeitete er im Auftrag der Firma Lanxess und verbrachte dabei auch knapp drei Jahre im Ausland, wo er für den Aufbau und Betrieb eines neuen Standorts der Kunststoffproduktion verantwortlich war. Nach der Rückkehr in die Heimat wechselte Herr Persigehl vom Kunststoffbereich in die Biotech-Branche und ist aktuell für die Firma Eurofins am Standort Ebersberg im Management tätig.

Im Laufe seiner Präsentation brachte der Referent den Schülerinnen und Schülern mögliche Tätigkeiten eines Chemikers nahe, beschrieb die nötige Flexibilität sowie die praktischen Anforderungen, die im Berufsleben gestellt werden, und motivierte die Zuhörer, sich mit Freude, Neugier und Offenheit für Neues den z.T. unvorhersehbaren und spannenden Aufgaben zu stellen. So ist die Firma Eurofins beispielsweise beteiligt an der Entwicklung einer innovativen Methode zur Bekämpfung von Krebs, bei der die Kraft des körpereigenen Immunsystems spezifisch und personalisiert gegen die Krebszellen eingesetzt wird. Dabei wird das Immunsystem mit synthetischem DNA-Material sensibilisiert, das die Mutationen der DNA der Krebszellen trägt.

Die Möglichkeiten im Bereich eines Chemikers sind also sehr zukunftsträchtig und – wie der bisherige Werdegang von Herrn Persigehl zeigt – sehr vielfältig: von der Kunststoffchemie bis zur Biochemie…

J. Persigehl