Von der Theorie zur Praxis

Zum Haare trocknen – wie es die Q11-Schüler versuchen wollten – taugt er eher nicht: der adphos XXL-Trockner kurz vor seiner Auslieferung in die USA

„NIR“ - Nahes Infrarot

Unter dieser Überschrift entwickelt die adphos-Unternehmensgruppe aus Heufeld seit mehr als 20 Jahren eine spezielle Technologie, mit der thermische Prozesse, zum Beispiel Heiz- oder Trocknungsvorgänge, umweltfreundlicher, kostengünstiger, effektiver und platzsparender realisiert werden können.

Volker Nitsche, Technical Assistant der adphos Gruppe, erklärte den anwesenden Schülern und Lehrkräften, wie gut sich diese mehrfach patentierte Technologie in unterschiedlichen Bereichen bewährt habe, etwa beim digitalen Prospektdruck oder bei Beschichtungen im Automobilbereich.

Infrarotes Licht kannten die Schüler des Oberstufenphysikkurses von StD Florian Ludwig bisher nur aus dem Unterricht. Bei adphos wird durch geschickte Wahl des infraroten Wellenlängenbereichs nur die Tinte im Bereich des Tintenstrahldrucks getrocknet, das Trägermaterial Papier bleibt dabei weitestgehend unbehelligt. Laut Michael Schumann, Director of Business Development, gelinge dies mit konventionellen Verfahren wie der Heißlufttrockung deutlich schlechter.

Interessant ist auch die Geschichte der innovativen NIR-Technologie: Ausgangspunkt waren die Versuche zur Simulation des Hitzeschocks am europäischen Raumgleiter HERMES beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, die von den adphos-Gründern mitentwickelt wurden. Dem Unternehmen gelang es dann, dieses Know-how auf industrielle Anwendungen für das Heizen und Trocknen zu übertragen. Einen Großteil seines Umsatzes erzielt die international tätige adphos-Unternehmensgruppe heute außerhalb Deutschlands. Von den weltweit 70 Mitarbeitern sind 45 am Hauptsitz in Bruckmühl beschäftigt.

Sehr am Herzen liege der mittelständischen Firma, so Monika Ruhsamer-Schmitt, Personal Assistant bei adphos, daher die Förderung des regionalen MINT-Nachwuchses durch Studienbegleitung, Praktika und Ausbildungen. Frau Ruhsamer-Schmitt betonte: "Wir sind immer bereit, technisch interessierte junge Menschen zu fördern, und für viele Ideen offen. Gerne loben wir daher auch einen Physikabiturpreis am Karolinen-Gymnasium aus".