Das Karolinen-Gymnasium beteiligt sich an dem Projekt „schools beyond borders and regions“ – Johanna Scharbert aus der Q 11 berichtet über die Auftaktveranstaltung in Meran:

„Europa non cade dal cielo“ – Europa fällt nicht vom Himmel (A. Spinelli).

Darum machten wir – vier Schülerinnen und Schüler aus der Q 11 – uns mit Herrn Adam am Freitag, den 21.20.2021, auf nach Meran, um am ersten Plenartreffen des Projekts „Schools Beyond Borders and Regions“ teilzunehmen. Dieses Projekt hat das Ziel, dass Schüler:innen aus verschiedenen Ländern zusammenkommen und sie gemeinsam im Sinne von aktiver Bürgerbeteiligung über das Thema Europa diskutieren.

Nach einer gut vierstündigen Zugfahrt kamen wir im warmen Meran bei Sonnenschein an – kein Vergleich zu den Sturmwarnungen in Deutschland! Anschließend bezogen wir unsere Hotelzimmer. Lange hielt es uns dort aber nicht. Während Herr Adam sich mit den anderen Projektbetreuern traf, suchten wir uns eine Pizzeria und verbrachten einen entspannten Abend in der Altstadt.

Am Morgen mussten wir schon wieder zusammenpacken und auschecken. Mit Sack und Pack gingen wir (zum Glück nur 15 Minuten) zur Fachoberschule „Marie Curie“, die Gastgeberin des Treffens war. Dort trafen wir auch zum ersten Mal „live“ mit den Schüler:innen der anderen teilnehmenden Gymnasien aus Sonthofen, Meran, Trient und Innsbruck zusammen. Auch Frau Rechenauer hatte sich noch eigens auf den Weg gemacht und stieß nun zu uns.

In kleinen Gruppen führten uns die Meraner Schüler:innen durch die Stadt und erzählten einiges über die Stadtgeschichte. Dabei wurden schon erste Kontakte geknüpft, wobei die Gespräche dreisprachig und oft gemischt auf Deutsch, Englisch und Italienisch abliefen.

Es folgte ein gemeinsames Mittagessen mit Südtiroler Spezialitäten in der historischen Aula des ehemaligen Lungensanatoriums, das zwischenzeitlich ein Grandhotel war und nun die Fachoberschule beherbergt. Gestärkt begann nun der offizielle Teil des Treffens. Zuerst wurden die neu zum Projekt hinzukommenden Schulen aus Dublin und Sarajevo begrüßt, die online zugeschaltet waren. Nach zahlreichen Reden der Sponsoren, Unterstützer und Verantwortlichen und einem kurzen Einstiegsvortrag stellten die Schulen kurz ihre Projekte zum Thema vor. Die Herangehensweisen waren dabei sehr unterschiedlich: Es gab zum Beispiel selbst erstellte Quizes und Kreuzworträtsel, eine Präsentation über die Institutionen der EU und eine Internetseite über den Brexit.

Wir hatten uns bereits im Frühjahr während der Homeschoolingzeit einen Online-Vortrag von Prof. Jens Woelk (Universität Trient) zum Thema „Europe – States, Minorities and Diversity“ angehört und anschließend eine Präsentation und eine interaktive Karte dazu erstellt. Diese zeigt anhand der Familienbiographien und Herkunftsorte von verschiedenen Schüler:innen des Karo, dass Europa von seiner Vielfalt lebt: Die Migrationsbewegungen unserer Eltern und Großeltern bilden eine Art Netz, das sich über ganz Europa und auch darüber hinaus erstreckt. Dies stellten wir als unseren Beitrag im Rahmen des Treffens den versammelten Schülern, Lehrern und Offiziellen vor.

Zum Abschluss der Veranstaltung unterzeichneten die Schulleiter:innen den „Merano Pact on Active Citizenship“. Damit verpflichten sich die beteiligten Bildungsinstitutionen zu einer gemeinsamen, produktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Europa.

Für die Zukunft sind deshalb weitere Online-Vorträge, Präsenztreffen von Schüler:innen und eine insgesamt stärkere Zusammenarbeit mit den anderen beteiligten Schulen geplant. Wir jedenfalls fuhren abends mit vielen neuen Eindrücken und in dem Bewusstsein nach Rosenheim zurück, dass Europa weit mehr als nur 27 Staaten ist. Nach den Herbstferien sind besonders interessierte Schüler:innen aus den 10. Klassen gesucht, die sich in diesem spannenden europäischen Projekt engagieren möchten.

Mit diesem Link kann ein Fernsehbericht des ORF über die Veranstaltung abgerufen werden.